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Non Fiction
Die Mitwirkenden
Printausgabe

Manuela Eisfelder

 

Der Anfang

 

Du bist ganz plötzlich

in mein Leben eingebrochen.

Wann war das?

Vor Monaten? Vor Wochen?

Es fing ganz harmlos an.

Doch irgendwann

war es passiert.

Ich war nur noch auf dich fixiert.

 

Durch dich kam

mein Lachen zurück.

Durch dich spürte ich

einen Hauch von Glück.

Durch dich hatte ich das Gefühl,

wieder zu leben

und auf einer Wolke

zu schweben.

 

Das ist bis heute

so geblieben

Hätte nie gedacht,

dass mich ein Fremder

so kopflos macht.

Wer bist du,

dass es dir gelingt,

dass meine Seele in

völlig anderen Welten schwingt?

 

Ein Phantom aus

dem Internet,

ein Nick-Name

im Chat.

Buchstaben -  auf dem

Bildschirm zu lesen

von einem unbekannten,

weit entfernten Wesen.

 

Inzwischen bist du

mir so nah –

allgegenwärtig und

immer da.

Für mein Empfinden

gibt es ein Wort.

Ich flüstere es leise,

und der Wind trägt es fort.

 

Manuela Eisfelder

 

 

 

 

 

 

Andreas O. Wehner 

 

Rupert G. Schneider

 

Die Sucher

 

Sie suchen ernsthaft

Hier und dort

Ziehen von Ort zu Ort

Von Wort zu Wort

 

Sie nehmen dankbar an

Nicht immer

Nur Auserwähltes

Dann und wann

 

Sie versuchen

Mit ihrem Verstand zu ergründen

Die Erlösung all ihrer Sünden

Und gehen gerne Hand in Hand

 

Sie sind von einer Kraft getrieben

Die sie hassen und lieben

Von dieser aus sie ständig fliehen

 

Doch nichts und niemand

Vermag es längerfristig zu helfen

Nicht der Therapeut weder die Betäubung

Noch andere Menschen

 

Bis nichts mehr bleibt

Außer dieser völlig bewussten

So schmerzvollen Einsamkeit

 

Es gibt dann nur noch

Den Sprung über die Schwelle

Oder das eigene Seelenerhellen

Als letztendliche Möglichkeit

 

Und sollte dies gelingen

So werden sie zuhören

Wenn die Vögel

Ihre Lieder singen

 

Rupert G. Schneider

 

Anja Plambeck 

Geblendet

 

Als Sonne und Mond aufeinander trafen

erleuchtete die Welt im silber-goldenen Glanz

Feld und Wiesen strahlten in einer Heiterkeit

die fast schmerzte

Der Nebel, der die Wälder umgab,

wirkte wie Goldstaub und Vögel sangen die schönsten Lieder

so lief ich einst mit Dir über die Felder und

der Tau des Morgens blieb an mir kleben,

ohne daß ich merkte, was geschah

Dich an meinen kalten Händen –

Ein wohliges Gefühl –

Wir kamen an den Wald

Doch schon jetzt verlorst Du mich ganz langsam

aus Deinem Blick

So grell war das Licht, das mich umgab

Es schmerzte in Deinen Augen

für einen Moment ließt Du mich los

Als Du deine Augen wieder öffnetest

ward ich eins mit dem Licht

Vergebens versuchten wir uns zu finden,

ohne jeglichen Erfolg

 

Wir sind gescheitert

 

Du wurdest von Schönheit geblendet

 

Und nun – da ich Licht – weiß ich

 

Du bist der Mond

Sie die Sonne...

 

(Anja Plambeck, 21.05.2002)

 

 

Woran kann ich Werte messen,

Wenn nur zu sehen und zu hören ist.

Was sie beschreibt?

Was ist, wenn der Himmel aufreisse,

Aus dem sich eine glühende Lavamasse auf mich wirft?

Warum sollte ich eine Rose verschenken,

Wenn sie doch nur verwelkt?

Weil ihre Existenz mit der Zeit nicht mehr gesehen wird?

Und welcher Tag sollte für mich eineGültigkeit haben,

Wenn im Grunde doch alle jenen im gemeinten Sinn nicht ungleich sind?

Weshalb sollte ich meine Gefühle offenlegen,

Wenn sie doch nur als Zielscheibe gebraucht werden?

Was soll ich tun,

Wenn ein Messer in mich eindringt,

Welches ich zuvor schliff?

Woran soll ich mich halten,

Wenn der Stock meines Haltes in der Welt,

ein durch Würmer zerfressendes Morschtum ist?

 

 

(Anja Plambeck)

 

 

 

 

Gefesselt von Blicken – die Wärme bringen

Gefangen von Worten – die Glück versprechen

Verzaubert durch Gedanken

Das Kerzenlicht, das sich im Spiegel reflektiert

Erzählt dir die schönsten Märchen

Doch sind sie auch wahr?

Existiert eine Welt, in der die Liebe siegt?

Ein Reich, in dem das Licht stetig die Dunkelheit besiegt?

Never...

Gefesselt von Blicken – die so viel Kälte ausstrahlen

Gefangen von Worten – die mein Herz zerreissen

Verzaubert und doch ungeliebt

  

 

(Anja Plambeck)

 

 

 

 

Ein Wesen – Unnahbar

In die Ewigkeit gefallen

Ein Wesen – missverstanden

Verschluckt am eigenen Wort

Ein Wesen – blind

Sah zu sehr ins Licht der Hoffnung

Ein Wesen – stumm

Aus Angst etwas zu sagen

Ein Wesen – taub

Will die Lügen des Lebens nicht hören

Ein Wesen – verschwunden

Im eigenen ICH

 

(Für Sandra / Anja Plambeck `97)

 

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